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ROG-Podiumdiskussion: Sotschi und das Internet – Vor Olympia weitet Russland die Kontrolle aus

15. Januar 2014 @ 19:00 - 20:30

Vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi kontrolliert die russische Führung das Internet stärker als je zuvor: Die Behörden führen eine „schwarze Liste“ verbotener Webseiten und haben allein im vergangenen Jahr mehr als 15.000 Seiten gesperrt – vorgeblich, um Kinder vor Pornografie und das Land vor Extremisten zu schützen. Auf YouTube erscheinen kompromittierende Videos über Regimegegner. Bezahlte Blogger greifen in Debatten ein.

Neue Gesetze verlangen die flächendeckende Einführung von Deep Packet Inspection – einer Technologie, mit der E-Mails und Chatforen gezielt nach unliebsamen Inhalten durchsucht und gefiltert werden können. Zu den Olympischen Spielen wird die Kontrolle noch einmal verstärkt: Der Inlandsgeheimdienst FSB wird den Telefon- und Datenverkehr in Sotschi umfassend überwachen.

Dienen diese Instrumente tatsächlich nur dazu, das Land vor Extremisten oder moralisch zweifelhaften Inhalten zu schützen? Welche Seiten werden tatsächlich blockiert? Ist mit der zunehmenden Internetkontrolle der letzte Ort des freien Wortes in Russland in Gefahr? Welche Folgen hat das für Journalisten und für zivilgesellschaftliche Initiativen? Darüber diskutiert Reporter ohne Grenzen mit zwei führenden Internetexperten aus Russland:

Andrej Soldatow ist Russlands wichtigster Experte für Onlineüberwachung. Seit 2000 betreibt der investigative Journalist die Nachrichtenseite agentura.ru, eine der besten Quellen über die Aktivitäten des russischen Geheimdienstes. Soldatow hat für die kremlkritische Zeitung Nowaja Gaseta gearbeitet und berichtet regelmäßig für Radio Free Europe, die BBC und The Moscow Times über Terrorismus und Überwachung. Über seine Recherchen haben auch deutsche Medien breit berichtet (http://bit.ly/1gBJkqm). Wegen seiner Texte wurde er mehrmals vom Geheimdienst FSB verhört. 2008 veröffentlichte Soldatow zusammen mit Irina Borogan das Buch „The New Nobility. The Restoration of Russia’s Security State and the Enduring Legacy of the KGB“, das weltweit in sechs Sprachen erschien.

Alexej Sidorenko ist Internetaktivist und bloggt (zum Beispiel unter dem Twitter-Namen @sidorenko_int) zu Themen der Online-Redefreiheit. Von 2009 bis 2012 analysierte er die Entwicklung des russischen Internets für „RuNet Echo“, ein Projekt der internationalen Blogger- und Bürgerjournalistenplattform Global Voices Online. Nach den verheerenden Waldbränden im Sommer 2010 entwickelte er „Help Map“, ein Crowdsourcing-Projekt zur Unterstützung der Opfer. Für Reporter ohne Grenzen berichtet Sidorenko regelmäßig über Internetfreiheit und Veränderungen der Medienlandschaft in Russland.

Moderation: Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen

Sprache: Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Anmeldung: Bitte melden Sie sich unter rog@reporter-ohne-grenzen.de an.

Interviewangebot: Am Tag der Veranstaltung stehen Andrej Soldatow und Alexej Sidorenko für Interviews (auf Englisch und Russisch) zur Verfügung.

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 60 98 95 33-55

ROG-Podiumdiskussion: Sotschi und das Internet – Vor Olympia weitet Russland die Kontrolle aus

Details

Datum:
15. Januar 2014
Zeit:
19:00 - 20:30
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

Supermarkt
Brunnenstrasse 64
Berlin, Berlin 13355 Deutschland
Telefon
(+49) 30-609 875 905